Am Montag Abend wurden wir von unserem Padre Marco aus Mindo abgeholt und sind nach Santo Domingo gefahren. Am ersten Arbeitstag hat uns unsere Chefin Araceli den Kindergarten und das Projekt gezeigt und uns den Kindern und Mitarbeitern vorgestellt. Wir haben hier 3 verschiedene Arbeitsstellen. In den ersten Wochen sollen wir alles kennenlernen und uns dann für einen Arbeitsplatz entscheiden. Vormittags von 8:30 Uhr - 13:00 Uhr helfen wir in der Kindertagesstätte bei den 1-3 jährigen und 13:30 Uhr wechseln wir die Straßenseite und arbeiten in einem Hort von bis zu 12 jährigen. Das dritte Projekt ist mit behinderten Menschen aller Altersklassen. Mit ihnen wird getanzt, gelacht und gespielt.
Diese Woche
hat unsere Arbeit in der KiTa begonnen. Um 8:30 Uhr gibt es für sie Frühstück
und danach spielen wir mit allen Kindern im Innenhof (überdachte große Fläche
mit Kunstrasen und viiiieeelen Plastikgeräten). Später gibt es ein
Obstfrühstück, wo wir zwischen den Mini-Tischen sitzen und das Obst entkernen. Um
12 Uhr gibt es dann Mittagessen, das sehr hektisch wirkt. Die Erzieher füttern
mehrere Kinder gleichzeitig. Die größeren Kinder können zwar schon alleine
essen, aber wenn sie mäkeln muss man ihnen das Essen schnell in den Mund
schieben, damit es den zweiten Gang geben kann. Oft fallen auch Schüsseln oder
Becher runter. Nach dem Mittagessen wird geschlafen. Ich war heute bei den ganz
kleinen und habe beim umziehen und waschen geholfen. Der schwierigste Teil war
es, die Kinder zum schlafen zu bringen. Das Zimmer kann man auch nicht
abdunkeln und die Fenster sind auch nicht sonderlich dicht, sodass die
Geräuschkulisse nicht gerade angenehm zum schlafen ist. Dazu kommt noch die
Hitze, daher hat die Erzieherin manchen Kindern mit einem Kissen Luft
zugewedelt. Um dann wirklich einschlafen zu können, muss man ihnen was
vorsingen. Nachdem dann auch wirklich das letzte Kind eingeschlafen ist, können
wir in unsere Wohnung gehen, die direkt im Kindergarten ist. Eine halbe Stunde später
beginnt dann auch schon das nächste Projekt auf der anderen Straßenseite.
Dort im Hort
beginnen wir die Arbeit mit dem Mittagessen zusammen mit den Kindern. Danach werden sie altersgemäß in verschiedene Gruppen eingeteilt und machen verschiedene
Aufgaben. Die kleineren malen und puzzeln, und die älteren lernen Mathe und
Englisch. Die Kommunikation mit den Kindern ist noch sehr schwierig. Oft
verstehen wir sie nicht, wenn sie mit uns reden oder uns etwas erklären wollen.
Wir versuchen es dann mit Händen und Füßen...und der Übersetzungsapp :D.
Nach den
Gruppeneinlagen spielen die Kinder noch draußen auf dem Hof. Sie haben letzte
Woche verschiedene Tänze geübt, da wir am Sonntag ein Fest von Franz von Assisi
feierten. Dabei gab es nach der überfüllten Messe sehr viele Tänze von Kindern,
Jugendlichen und Erwachsenen. Die verschiedenen bunten Kostüme und das viele,
unbekannte Essen waren sehr beeindruckend.
Generell konnten wir erst selten arbeiten, da aufgrund der vielen
Demonstrationen in ganz Ecuador oft keine Kinder ins Projekt kommen konnten.
Ecuador befindet sich momentan in einem Ausnahmezustand, da Taxis und Busse
wegen der Benzinpreiserhöhung streiken. Daher sind viele Straßen blockiert.
Einen
mindestens 5 stündigen Stromausfall haben wir auch schon erlebt.
Santo Domingo,
und vor allem unser Viertel, ist ganz anders, als wir es erwartet hätten und
auch ganz anders als Quito, wo wir 2,5 Wochen gewohnt haben. Es gibt keine
Hochhäuser, alles ist sehr heruntergekommen mit sehr vielen Straßenhunden und es wirkt ein bisschen wie
Slums. Es gibt in meinem Viertel nicht viele befestigte Straßen, viele
Pflanzenecken (vor allem Bananenbäume) und nicht zu Ende gebaute Häuser.Unsere
Wohnung dagegen ist ziemlich groß und für ecuadorianische Verhältnisse sehr
luxuriös, abgesehen von den vielen Ameisen, den Mäusen und den nicht dichten Fenstern,
weswegen man alle Geräusche und vor allem die starken Regenfälle draußen hört.
Oft hören wir hier auch die laute Musik von draußen.
Wir müssen uns
zwar noch an vieles gewöhnen und uns hier richtig einleben, aber wir wurden
sehr herzlich und liebevoll empfangen.



